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Hochbetrieb: Igelmännchen sind unterwegs, um eine Partnerin zu finden. Dabei wandern sie in einer Nacht bis zu fünf Kilometer. „Besonders im Siedlungsbereich sollten Autofahrer*innen deshalb jetzt den Fuß vom Gas nehmen und so den Igeln die gefährliche Wanderung über die Straßen erleichtern“, empfiehlt Anna Schramm Vorsitzende der Kreisgruppe Donau Ries
Zur Unterstützung der Jungenaufzucht können Gartenbesitzer*innen Unterschlupfmöglichkeiten und ausreichend Nahrung im naturnahen Garten anbieten. „Jetzt ist die perfekte Zeit, den beliebten Tieren im Straßenverkehr und im heimischen Garten zu helfen“, so Anna Schramm
Wer einen lebendigen oder toten Igel entdeckt, kann diesen dem LBV melden unter www.igel-in-bayern.de oder über die App „Igel in Bayern“.
Auf der Suche nach einer Igeldame muss das Igelmännchen bis zu fünf Kilometer pro Nacht zurücklegen. Dabei ist er einigen Gefahren ausgesetzt, denn der Siedlungsraum, in dem sich Igel bevorzugt aufhalten, ist von Straßen zerschnitten. Diese zu überqueren ist nicht leicht für den Igel, der nur unscharf und verschwommen sehen kann und sich bei Gefahr am liebsten einrollt. „Igel orientieren sich hauptsächlich über den Geruchs- und Gehörsinn. Doch bis sie ein herannahendes Auto als Gefahr erkennen und orten, ist es oft zu spät“, erklärt Anna Schramm. Deshalb sollten Autofahrer*innen gerade ab der Abend- bis zur Morgendämmerung besonders aufmerksam und vorausschauend fahren.
Ein weiteres Problem für den Igel sind feste Zäune zwischen den Gärten. Igel können zwar überraschend gut klettern, doch meterhohe Betonsockel oder Holzzäune stellen auch für die kleinen Gartenbewohner unüberwindbare Hindernisse dar. Immer mehr Zäune und Mauern verkleinern so die Fläche, die Igeln zur Verfügung steht. „Wir können ihnen das Leben etwas erleichtern, indem wir die Barrieren zwischen unseren Gärten beseitigen. Löcher in oder unter Gartenzäunen und Mauern helfen bereits, damit der kleine Igel hindurchkriechen kann“, empfiehlt Anna Schramm
Hat das Igelmännchen ein Igelweibchen sicheren Fußes erreicht, kann er nicht gleich zur Sache kommen. Er muss oft das Igelweibchen erst stundenlang umkreisen, bis sie zur Paarung bereit ist. Dieses ‚Igelkarussell‘ wird oft als Kampf zweier Igel fehlgedeutet, da das Weibchen lautstark faucht und ihn immer wieder wegstößt. Die Paarung läuft dann überraschenderweise mühelos ab, weil das Weibchen ihre Stacheln ganz flach anlegt. Nach einer Tragzeit von 35 Tagen werden meist vier bis fünf blinde und taube Igelbabys mit einem Gewicht von 15 bis 20 Gramm geboren. Für die ersten drei Wochen der Kinderstube braucht das Igelweibchen einen geschützten Platz, an dem sie ein Nest aus Laub und Zweigen für die Jungen baut.
Gartenbesitzer*innen
können helfen, indem sie naturbelassene Ecken schaffen und der Igeldame im undurchdringlichen Gebüsch ihre Ruhe lassen. Das Igelmännchen hat sich bis dahin schon lange wieder auf weitere
Streifzüge gemacht.
Der LBV ruft auf, in den nächsten Wochen im Garten oder auf der Straße entdeckte Igel zu melden – ganz einfach online unter www.igel-in-bayern.de oder über die App „Igel in Bayern“. Lebend- und Totfunde helfen den LBV-Artenschützer*innen Gefahrenstellen für den Igel aufzuspüren und den Siedlungsraum igelfreundlicher zu gestalten.
LBV-Igeltelefon: Kompetente Beratung zu Fragen rund um den Igel
Informationen und Tipps zum Schutz von Igeln, der richtigen Fütterung und der Gestaltung eines igelfreundlichen Gartens bietet der bayerische Naturschutzverband ab sofort kostenlos am LBV-Igeltelefon an.
Sie erreichen uns das LBV-Igeltelefon Montag bis Freitag von 9 bis 16 Uhr unter 09174/4775-5001.