„Das Landesamt für Umwelt hat die Rote Liste (RL) der gefährdeten Amphibien- und Reptilienarten umfassend aktualisiert. Die neuen Bewertungen fallen alarmierend aus:
Rund 60 Prozent der heimischen Amphibienarten und sogar 90 Prozent der Reptilien stehen inzwischen auf der Liste der gefährdeten Arten. Diese hohen Anteile zeigen, dass beide Gruppen erheblich unter Druck stehen und sich ihre Bestände seit Jahren rückläufig entwickeln.
Die Ergebnisse unterstreichen, dass viele Arten mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert sind – darunter Lebensraumverlust, Zerschneidung von Landschaften, Klimaveränderungen und Störungen während sensibler Lebensphasen wie Fortpflanzung und Überwinterung. Besonders betroffen sind Arten, die auf spezialisierte Lebensräume wie Feuchtgebiete, strukturreiche Waldränder oder offene, sonnenexponierte Bereiche angewiesen sind.
Die aktualisierte Rote Liste macht deutlich, dass wirksame Schutzmaßnahmen dringend intensiviert und langfristig abgesichert werden müssen. Dazu gehören die gezielte Wiederherstellung von Lebensräumen, der Erhalt und die Vernetzung von Rückzugsgebieten, ein verbessertes Management in Schutzgebieten sowie eine stärkere Berücksichtigung der Bedürfnisse dieser Tiergruppen in der Landschafts- und Siedlungsplanung. Nur durch konsequentes Handeln kann der fortschreitende Rückgang gestoppt und die biologische Vielfalt nachhaltig gesichert werden.“
Aufgrund deutlicher Bestandsrückgänge in Bayern wird die Zauneidechse aktuell als gefährdet eingestuft (Foto: Wolfgang Völkl).
