Die Landwirtschaft prägt unsere Landschaft wie kaum ein anderer Wirtschaftssektor. Sie erzeugt nicht nur Lebensmittel, sondern gestaltet Lebensräume – für Menschen, Tiere und Pflanzen. Genau darin liegt ihre besondere Bedeutung für den Naturschutz.
Warum Naturschutz auf den Feldern und Wiesen so wichtig ist
Viele heimische Arten sind auf offene Landschaften, strukturreiche Wiesen, Weiden und Ackerränder angewiesen. Doch durch Flächenversiegelung, Klimawandel oder den Verlust extensiv genutzter
Bereiche geraten viele Populationen unter Druck.
Landwirte spielen daher eine Schlüsselrolle: Ihr Handeln entscheidet darüber, ob Arten wie Feldlerche, Kiebitz, Braunkehlchen, Wildbienen oder
seltene Orchideen geeignete Lebensräume finden.
Landwirte als Partner des Naturschutzes
Zahlreiche Betriebe setzen bereits auf naturfreundliche Bewirtschaftung und zeigen, dass Ökologie und Ökonomie kein Widerspruch sein müssen. Durch:
-
Extensive Bewirtschaftung von Grünland
-
Späte Mahd zum Schutz von Bodenbrütern und Insekten
-
Blüh- und Ackerrandstreifen
-
Erhalt von Hecken, Feldgehölzen und Einzelbäumen
-
Schonende Bodenbearbeitung
-
Verzicht auf Pflanzenschutz auf bestimmten Flächen
-
Pflege traditioneller Kulturlandschaften
entstehen wertvolle Rückzugsräume für bedrohte Arten.
Viele dieser Maßnahmen lassen sich gut mit der betrieblichen Praxis verbinden – und werden zudem durch unterschiedliche Förderprogramme honoriert.
Erfolgsgeschichten aus der Praxis
Wo Landwirte und Naturschutz zusammenarbeiten, zeigen sich häufig deutliche Fortschritte:
Arten wie Enziane, Orchideen, Wildbienen, Feldlerchen und Kiebitze konnten sich in vielen Regionen stabilisieren oder sogar erholen. Doch trotz
dieser positiven Beispiele bleibt der generelle Trend vieler Arten weiterhin rückläufig – ein Hinweis darauf, wie wichtig kontinuierliches Engagement ist.
Naturschutz lohnt sich – auch wirtschaftlich
Moderne Naturschutzmaßnahmen sind heute meist in Förderprogramme eingebettet, die den Aufwand der Betriebe kompensieren. Darüber hinaus können:
-
humusreiche Böden langfristig die Erträge sichern,
-
strukturreiche Landschaften helfen, Extremwetter besser abzufangen,
-
vielfältige Fruchtfolgen die Bodenfruchtbarkeit verbessern,
-
Blühflächen die Bestäubung im Umfeld stärken.
So entsteht eine nachhaltige, zukunftsfähige Landwirtschaft, die Ökologie und Ökonomie miteinander vereint.
