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Umweltverschmutzung und ihre Auswirkungen auf die Tierwelt

  • Umweltverschmutzung schädigt Tiere direkt (Vergiftung, Gewebeschäden, Verhaltensstörungen) und indirekt (Lebensraumverlust, Nahrungsmangel).
  • Die Mechanismen sind biologisch klar belegt.

  • Die genannten Beispiele gehören zu den am besten dokumentierten Umweltfolgen weltweit.

 

Luftverschmutzung

 

Feinstaub und Schadgase

  • Feinstaub (PM2.5/PM10) verursacht Atemwegsschäden bei Vögeln und Säugetieren.

  • Ozon schädigt das Lungengewebe vieler Wirbeltiere.

  • Schwefel- und Stickoxide führen zu saurem Regen, der nachweislich Wälder und Gewässer schädigt, was Tiere indirekt beeinträchtigt.

Schwermetalle

  • Quecksilber akkumuliert in Fischen und Meeressäugern → neurologische Schäden.

  • Blei aus Jagdmunition vergiftet Aasfresser wie Greifvögel (weltweit vielfach bestätigt).


Wasserverschmutzung

 

Pestizide und Chemikalien

  • Viele Insektizide (z. B. Neonicotinoide) schädigen Insekten, besonders Bestäuber.

  • Endokrine Disruptoren (z. B. Östrogenreste aus Medikamenten) verursachen nachweislich Verweiblichung männlicher Fische.

Nährstoffeinträge und Eutrophierung

  • Überschüssige Nitrate/Phosphate lösen Algenblüten aus.

  • Der daraus entstehende Sauerstoffmangel führt regelmäßig zu Fischsterben (z. B. Ostsee, Golf von Mexiko).

Ölverschmutzung

  • Öl zerstört die isolierende Funktion von Gefieder und Fell.

  • Viele Seevögel, Robben und Otter sterben an Unterkühlung oder Vergiftungen.

Mikroplastik

Wird von Fischen, Muscheln und Plankton aufgenommen.

  • Verursacht physische Schäden und Entzündungen im Verdauungstrakt.

  • Transportiert zusätzliche Giftstoffe wie PCB.


Bodenverschmutzung

 

Pestizide im Boden

  • Zahlreiche Pestizide reduzieren die Dichte von Bodenorganismen (Regenwürmer, Insekten).

  • Weniger Bodenfauna bedeutet weniger Nahrung für viele Vogel- und Säugetierarten.

Schwermetalle

  • Blei, Cadmium und Quecksilber reichern sich in Pflanzen an → langfristige Vergiftung von Pflanzenfressern.


Lärmverschmutzung

Marine Tiere

  • Militärsonare und Schiffsverkehr stören die Echolokation von Walen.

  • Dies führt nachweislich zu Desorientierung und Strandungen.

Landtiere

  • Vögel passen ihren Gesang an, wenn Verkehrslärm ihre Kommunikation übertönt.

  • Lärm beeinträchtigt Jagdverhalten von Eulen und Fledermäusen.


Lichtverschmutzung

 

Insekten

  • Künstliche Lichtquellen ziehen zahlreiche Nachtinsekten an → erhöhte Sterblichkeit.
    (Zahlen variieren je nach Ort; der Mechanismus ist eindeutig belegt.)

Vögel und Meerestiere

  • Zugvögel orientieren sich an natürlichen Lichtquellen und kollidieren häufiger mit beleuchteten Gebäuden.

  • Meeresschildkrötenbabys orientieren sich am Mondlicht – künstliche Beleuchtung lenkt sie fehl.


Ökosystemische Effekte

 

Trophische Kaskaden

  • Wenn Insekten oder Kleinstorganismen verschwinden, folgen Rückgänge bei Vögeln, Amphibien und weiteren Gliedern der Nahrungskette.

Verlust der Biodiversität

dokumentiert durch IPBES (2019):

  • Umweltverschmutzung zählt zu den fünf Haupttreibern des globalen Artensterbens.


Historisch besonders gut belegte Beispiele sind

 

DDT-Effekt

  • DDT verursachte dünnschalige Eier bei Greifvögeln → massive Populationsrückgänge.

  • Nach dem Verbot erholten sich viele Bestände.

PCB bei Orcas

  • Hohe PCB-Belastungen führen bei Orcas zu Unfruchtbarkeit und Immunschwäche.

Eutrophierungszonen („Todeszonen“)

  • Sauerstoffarme Gebiete in vielen Küstenregionen verhindern höheres Leben im Wasser.