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Bauanleitungen für Nistkästen

Welche Nisthilfen eignen sich für welche Vogelarten?

Verschiedene Arten benötigen unterschiedliche Kastenformen:

 

MEISEN & KLEIBER

Klassischer Holznistkasten

Einflugloch: 28–32 mm

Ruhige Gartenecken bevorzugt

 

SPATZEN (SPERLINGE)

Mehrkammer-Nistkästen oder mehrere Kästen nebeneinander

Einflugloch: 32 mm

Ideal an Hauswänden, Schuppen oder Carports

 

MAUERSEGLER

Spezielle, langgestreckte Fassadenkästen

Einflugschlitz: schmal und länglich

Montage in mindestens 5–6 m Höhe

 

Ungehinderte Anflugbahn notwendig

 

Wer mehrere Nistkästen kombiniert, schafft im Garten ein vielfältiges Brutangebot für zahlreiche Vogelarten.


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Mehlschwalbenkasten
Aufgehängt wird der Kasten an einem Gebäude möglichst direkt unter dem Dachvorsprung,
der Wetterseite abgewandt – also auf der Süd- bzw. Südostseite.
LBV_Mehlschwalbenkasten.pdf
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Star-Nistkasten
Eigentlich baut der Star sein Nest gern in den Höhlen alter Bäume.
Heutzutage sind Höhlenbäume leider oft Mangelware, alte Bäume werden oft gefällt.
Deshalb kann man Stare gut durch das Angebot künstlicher Nistkästen unterstützen.
Star-Nistkasten-Bauanleitung-LBV.pdf
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Nistkasten Waldkauz
Die Verwendung von Lärchenholz oder Siebdruckplatten wir dringen empfohlen!!!
Nistkasten_Waldkauz_LBV_Bayern_Bauanleit
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Halbhöhlenbrüterkasten
Geeignet für Bachstelze, Grauschnäpper, Rotkehlchen, Haus- und Gartenrotschwanz
sowie Zaunkönig.
Den Kasten mit giftfreiem Holzschutzmittel imprägnieren.
• Statt mit der Halteleiste kann der Kasten auch frei schwebend aufgehängt werden.
• Er sollte etwas geschützt und nicht höher als 3 m angebracht werden, von der
Wetterseite abgewandt und vor praller Sonne geschützt.
LBV_Halbhoehlenkasten.pdf
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Höhlenbrüterkasten
Blau-, Tannen-, Hauben-, Sumpfmeise, Sperling, endehals, Trauerschnäpper, Halsbandschnäpper und Gartenrotschwanz.
Aufgehängt wird er von der Wetterseite abgewandt und nicht in der prallen Sonne!
LBV_Hoehlenbrueterkasten.pdf
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Nisthilfen für Meisen, Spatzen, Mauersegler & Co.

 

Warum künstliche Brutplätze heute wichtiger sind als je zuvor

Nistkästen sind weit mehr als einfache Holzkästen – sie sind ein wirkungsvolles Werkzeug für praktischen Naturschutz. In Gärten, auf Balkonen und an Hausfassaden bieten sie Vögeln dringend benötigte Brutplätze, die in unserer modernen Umgebung immer seltener werden. Und das Beste: Nistkästen lassen sich ganz einfach selbst bauen.

 

Warum wir Nisthilfen brauchen

Früher fanden Höhlen- und Nischenbrüter wie Meisen, Sperlinge oder Kleiber ausreichend natürliche Brutplätze – etwa in alten, hohlen Bäumen oder in Spalten an Gebäuden. Heute verschwinden diese Strukturen zunehmend:

Alte Bäume werden aus Sicherheitsgründen gefällt

Sanierungen und Dämmungen machen Fassaden glatt und brutfrei

Moderne Architektur bietet kaum noch Nischen

Aufgeräumte Gärten lassen kaum natürliche Verstecke zu

Nisthilfen schaffen hier Ersatz und werden damit zu aktivem Artenschutz, der sofort wirkt.

🔨 Nistkästen selber bauen – Naturschutz zum Mitmachen

Das Bauen von Nistkästen macht Spaß und ist ein wunderbares Projekt für die ganze Familie. Mit ein paar Brettern aus unbehandeltem Holz, einigen Schrauben und etwas handwerklichem Geschick entsteht im Nu ein neues Zuhause für heimische Vogelarten.

Für Kinder und Jugendliche ist dies ein besonders wertvolles Erlebnis: Sie lernen, wie Tiere leben, was sie brauchen und wie man sie unterstützen kann. Ein naturnah gestalteter Garten erhöht zusätzlich die Wahrscheinlichkeit, dass der Nistkasten tatsächlich bewohnt wird.

 

Nistkästen im Winter – lebenswichtige Zuflucht

Viele denken bei Nistkästen nur an die Brutzeit – doch sie sind auch im Winter unverzichtbar. Sie dienen als geschützte Schlafplätze und helfen Vögeln, Energie zu sparen und Frostnächte zu überstehen.

Von diesen Rückzugsorten profitieren unter anderem:

  • Meisen
  • Kleiber
  • Sperlinge
  • Zaunkönige
  • Eichhörnchen
  • Schmetterlinge (z. B. überwinternde Falter)

Ein warmer Unterschlupf kann im Winter sogar lebensrettend sein. Vögel besitzen eine Körpertemperatur von rund 39–42 °C und müssen in kalten Nächten viel Energie aufbringen, um nicht auszukühlen. Eine ungeschützte Nacht auf einem bloßen Zweig kann ihnen zum Verhängnis werden.

Besonders faszinierend:

Zaunkönige übernachten im Winter häufig gemeinsam in einem Nistkasten – manchmal gleich zu mehreren.

Auch Sperlinge bauen dichte Winternester, in denen sie sich bei Frost eng zusammendrücken.

Wichtig zu wissen: Die Gefahr einer Parasitenübertragung durch alte Nester ist im Winter geringer als der Nutzen eines warmen Schlafplatzes. Eine gründliche Reinigung im Spätsommer oder Herbst reicht in der Regel aus.

 

Kleine Kästen – große Wirkung

Nistkästen sind einfache, aber äußerst wertvolle Helfer im Naturschutz. Sie ersetzen natürliche Strukturen, die in unserer Landschaft immer seltener werden, und bieten Vögeln sichere Brut- und Schlafplätze. Gleichzeitig ermöglichen sie spannende Beobachtungen im eigenen Garten oder auf dem Balkon.

 

Ob an der Hauswand, am Baum oder auf der Terrasse – jede Nisthilfe zählt.

 

 

 Noch ein wichtiger Hinweis!

Verwenden Sie unbehandeltes, trockenes Holz, das Sie nach dem Zusammenbau des Kastens außen mit einer geeigneten Lasur wetterfest machen können. Besonders gut eignen sich Kiefer- oder Tannenholz. Idealerweise stammt das Material aus nachhaltiger Waldwirtschaft.

Im Inneren können Sie das Holz mit einer Drahtbürste aufrauen, damit die Jungvögel später leichter hinaufklettern können.

Auf Verleimen oder Kleben der Einzelteile sollten Sie verzichten, da Nistkästen starker Witterung ausgesetzt sind und die Konstruktion durch Feuchtigkeit sonst Schaden nehmen könnte.

Für den Außenschutz wählen Sie Lasuren und Farben, die den Sicherheitsanforderungen für Kinderspielzeug entsprechen. Am besten verwenden Sie Produkte mit biologisch abbaubaren Inhaltsstoffen.

Bitte keine Lacke oder Holzschutzmittel verwenden, deren Chemikalien den Vögeln schaden könnten – insbesondere wenn sie in das Innere des Nistkastens gelangen.