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Dachs

 

Der Dachs (Meles meles) ist eines der faszinierendsten, aber am wenigsten beachteten Wildtiere in Europa. Obwohl er überall in Wäldern, Wiesenlandschaften und Mischgebieten vorkommt, bekommt man ihn selten zu Gesicht – denn der Dachs ist ein echter Nachtarbeiter.

In diesem Artikel erfährst du alles über Lebensweise, Ernährung, Winterruhe und Rolle des Dachses im Ökosystem.

 

 

Lebensraum: Wo leben Dachse?

Dachse bevorzugen strukturreiche Lebensräume wie:

Laub- und Mischwälder

Feld- und Wiesenränder

Heckenlandschaften

Böschungen und Hügelland

Ihr Zuhause ist der sogenannte Bau – ein komplexes Höhlensystem, das teilweise über Generationen genutzt wird. Manche Dachsbauten haben über 20 Eingänge und werden seit Jahrhunderten bewohnt.

Verhalten: Nachtaktiv, sozial & überraschend sauber

Obwohl viele Wildtiere Einzelgänger sind, leben Dachse oft in Familiengruppen, sogenannten Clans. Sie verbringen den Tag im Bau und werden bei Dämmerung aktiv.

Überraschend: Dachse sind sehr reinlich. Sie legen feste "Toiletten" außerhalb ihres Baus an – sogenannte Latritien –, um Parasiten fernzuhalten.

 

Ernährung: Was frisst ein Dachs?

Dachse sind Allesfresser, aber mit klaren Vorlieben. Sie ernähren sich von:

Regenwürmern (oft über 50% der Nahrung)

Insekten & Larven

Beeren & Früchten

Getreide & Wurzeln

Kleinsäugern und Aas

Ihre Ernährung macht sie zu wichtigen Regulatoren im Ökosystem.

 

Hält ein Dachs Winterschlaf?

Dachse halten keinen echten Winterschlaf, sondern eine Winterruhe.

Das bedeutet:

Körpertemperatur sinkt leicht ab

Aktivität wird reduziert

Dachse verlassen den Bau bei mildem Wetter trotzdem

Vorher fressen sie sich Fettreserven an und wiegen im Herbst oft deutlich mehr.

 

Feinde & Gefahren für Dachse

Natürliche Feinde sind selten – mögliche Angreifer sind:

Wölfe

Luchse

große Greifvögel (bei Jungtieren)

Die größte Gefahr bleibt jedoch der Mensch, vor allem durch:

Straßenverkehr

Lebensraumverlust

Bejagung in manchen Regionen

 

Warum sind Dachse wichtig für das Ökosystem?

Dachse tragen zur Gesundheit von Böden und Wäldern bei:

sie vergraben Aas → verringern Krankheitsrisiken

sie streuen Samen über Kot und Fell

sie regulieren Insektenpopulationen

Ihr Bau dient außerdem, wenn verlassen, anderen Arten wie Füchsen und Kaninchen als Unterschlupf.

 

Fazit

Der Dachs ist ein scheuer, intelligenter und wichtiger Baumeister unserer Wälder. Seine verborgene Lebensweise macht ihn schwer zu beobachten, aber umso faszinierender.

Wer ihn schützen will, setzt sich ein für:

intakte Lebensräume

sichere Straßenquerungen

weniger Störung der Bauten