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Tipp 1 - Vorsicht mit Werkzeugen
Igel halten ihren Winterschlaf gerne in Totholzhaufen und natürlichen Höhlen. Beim Umschichten alter Gartenabfälle oder zusammenrechen von Laub- und Asthaufen aus dem letzten Jahr sollte deshalb mit Vorsicht vorgegangen werden. „Bei Mäharbeiten sollte auch auf Igel geachtet werden, denn je wärmer es wird, desto häufiger nutzen Igel Wiesen als Tagesschlafplätze“, erklärt Lange. Abends und nachts sind sie auch manchmal auf kurz gemähtem Rasen anzutreffen. Da sie bei Gefahr nicht weglaufen können Mähroboter, die nach Einbruch der Dämmerung arbeiten Igel tödlich verletzen.
Tipp 2 – Unterschlüpfe
Reisighaufen sind im Frühjahr, solange es noch kälter ist, beliebte Schlafplätze von Igeln. „Wer in seinem Garten gut isolierte Höhlen wie in Reisighaufen hat, sollte diese am besten so belassen. Denn sie bieten das ganze Jahr über nicht nur dem Igel, sondern auch Insekten und anderen Tieren Nahrung und Lebensraum“, sagt die LBV-Artenschützerin. Neue Verstecke können bei der Neuanlage eines Komposthaufens, einer Trockenmauer oder eines Holzstoßes indem Hohlräume ausgespart werden, geschaffen werden. Auch kann man ein Quartier aus Steinen oder Ästen anlegen oder ein selbstgebautes oder gekauftes Igelhaus aufstellen.
Tipp 3 – Auf Gift im Garten verzichten
Chemische Dünger, Insektizide oder Pestizide sollten ebenso wie Schneckenkorn nicht im igelfreundlichen Garten verwendet werden. Denn nicht nur der Igel, auch die Artenvielfalt im Garten sowie zahlreiche andere Nützlinge leiden darunter. „Eine Behandlung mit Giften, egal ob chemisch oder biologisch, ist immer ein großer Eingriff ins empfindliche Ökosystem, das sich in einem naturnahen Garten größtenteils selbst reguliert“, so die LBV-Biologin. „Schutz vor Schädlingen, wie Mäusen und Schnecken aber auch Pilzerkrankungen bietet zum Beispiel Knoblauch, wenn er mit anderen Pflanzen in der Mischkultur angebaut wird.“ Anstelle von chemischen Düngern kann Kompost, Brennnesseljauche und verrotteter Mist verwendet werden.
Tipp 4 - Igelfreundliche Bepflanzung
Ein igelfreundlicher Garten besitzt verschiedene Strukturen wie eine Blumenwiese, Hecken und Stauden. Wichtig ist, dass die Pflanzen möglichst heimische Arten sind und ungefüllte Blüten bilden. Das lockt viele Insekten an, die wiederum Nahrung für den Igel sind. „Ideal ist auch eine kleine wilde Ecke im Garten, wo die Natur wachsen darf und zum Beispiel ein Dickicht bilden kann. Dort findet der Igel Nahrung, Versteckmöglichkeiten und Nistmaterial“, sagt Annika Lange. Wer Laub und anderes Mulchmaterial liegen lässt schützt nicht nur den Boden und seine Bewohner, sondern spart auch Wasser, da weniger verdunsten kann.
Tipp 5 – Garten durchgängig machen
Der beste Naturgarten nützt den Igeln und anderen Tieren nichts, wenn sie ihn nicht betreten können. Abhilfe schafft bereits ein etwa zehn mal zehn Zentimeter großer Durchgang in geringer Höhe. So kann der Igel ohne Probleme den Garten betreten und wieder verlassen.
Tipp 6 – Gefahren vermeiden
Müllsäcke mit Essensresten können wie ein Magnet auf den Igel und andere Kleintiere wirken. Die Tiere können in die Säcke klettern, um beispielsweise an leeren Katzenfutterschalen zu naschen. Neben der Verletzungsgefahr durch möglichen scharfkantigen Müll, besteht auch die Gefahr, dass die Tiere feststecken bleiben oder den Ausgang nicht mehr finden und von der Müllabfuhr ausversehen mit entsorgt werden. Der LBV-Tipp von der Igelexpertin: „Am besten wird der Müll erst kurz bevor die Müllabfuhr eintrifft vor die Tür gestellt. Ist das nicht möglich, sollte der Müllsack 50 Zentimeter über dem Boden aufgehängt werden.“ Weitere Gefahren im Garten lauern in nicht abgedeckten Schächten, Brunnen und Regentonnen, in Pools und Teichen ohne Ausstiegsmöglichkeit und in Kellertreppen, deren Stufen für viele Kleinsäuger zu hoch sind. Hier helfen schon ein paar Steine und Bretter als Ausstiegshilfe.