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Vorbereitungen auf Winterschlaf

Ab Mitte Oktober bis in den November bereitet sich der Igel auf den Winterschlaf vor. Dazu muss er sich reichlich Winterspeck anfressen und ein geeignetes Quartier finden. Im naturnahen Garten findet der Igel ein reichhaltiges und abwechslungsreiches Nahrungsangebot an Insekten wie Laufkäfern, Ohrwürmern oder Larven von Nachtschmetterlingen, aber auch Schnecken oder Spinnen. Wer jetzt noch sehr kleinen Igeln auf der Suche nach Futter tagsüber im Garten begegnet, kann die meist noch jungen Stachelträger mit einer kurzzeitigen Fütterung unterstützen. Das Normalgewicht für einen Jungigel um diese Jahreszeit liegt bei 500 bis 600 Gramm, für erwachsene Igel bei 800 bis 1.500 Gramm„Igel sind nicht zu unterschätzende Überlebenskünstler“, sagt die LBV-Expertin. „Deshalb soll man die Tiere bitte nicht voreilig einsammeln.“

 

Im Winter finden Igel in Bayern keine Nahrung, als Überlebensstrategie verschlafen sie die nahrungsarme Zeit. „Für den Winterschlaf reduzieren Igel ihre Herztätigkeit von 180 Schlägen pro Minute auf 8 Schläge, ihre Atmung verringern sie von 40 bis 50 Atemzüge auf 3 bis 4 Atemzüge pro Minute und auch die Körpertemperatur sinkt von 36° Grad auf etwa 5° Grad“, erklärt Angelika Nelson. Ein sicheres Versteck, in dem es nicht zu kalt oder zu feucht wird und das Schutz vor Feinden bietet, ist deshalb ein absolutes Muss. Gleichzeitig darf es nicht zu warm werden, sonst wachen die Igel auf und verbrauchen sehr viel Energie. 

 

Laub- und Reisighaufen, große Steine oder dichte Büsche sind bei den stacheligen Gartenbewohnern sehr beliebte Unterschlüpfe. „Auf den Gartenputz sollte deshalb ab jetzt verzichtet werden, damit die Igel nicht gestört werden, erwachen und umherirren“, so Angelika Nelson. Eine wilde Ecke mit Brennnesseln, ein Totholzhaufen oder Laub, das bis ins Frühjahr liegen bleibt, hilft den Stachelrittern, vielen Insekten und anderen Winterschläfern wie Siebenschläfer oder Haselmaus. Denn: Das Laub isoliert und bietet damit eine gemütliche Herberge. 

 

LBV-Tipp: Igelhaus selbst bauen

Wer gerne handwerklich aktiv werden möchte, kann den Igeln ein Fertighaus aus Holz zimmern. Das ist auch eine großartige Bastelmöglichkeit für Kinder. Der LBV bietet eine einfache Anleitung zum Download an unter www.lbv.de/igelburg. Das fertige Häuschen sollte zusätzlich mit Laub und Reisig isoliert werden. Trockenes Stroh oder Laub dient als Nistmaterial. Der beste Platz für das Versteck ist eine ruhige und schattige Gartenecke, beispielsweise unter Sträuchern. Der Standort sollte unbedingt trocken und der Eingang am besten zur wetterabgewandten Seite ausgerichtet sein. „Außer dem Igel nutzen noch viele andere Tiere und Insekten das Igelhaus als Winterquartier. Ein Gewinn für alle, besonders im Frühjahr, wenn die Igel hungrig erwachen“, sagt die LBV-Igelexpertin.

 

Hier können Sie eine Anleitung für eine Igelhaus herunterladen (pdf).