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Auf der Rückkehr aus ihren Überwinterungsgebieten in Zentralafrika nach Mitteleuropa sind derzeit auch in Bayern immer wieder durchziehende Wiedehopfe zu beobachten
Auf dem Durchzug ist alles möglich. Vorletztes Jahr wurde ein Wiedehopf am Stadtrand von München beobachtet, als er auf einer Gartenstuhllehne eine Pause einlegte.
Der Wiedehopf kann derzeit also auch völlig unvermittelt in bayerischen Hausgärten auftauchen.
Der Wiedehopf ist einer der auffälligsten Vögel Europas und bei der Nahrung auf Großinsekten angewiesen. Er leidet deshalb auch stark unter den Auswirkungen des Insektensterbens. Letztes Jahr wurden dem LBV knapp © Sichtungen gemeldet.
Dieses Jahr wurden bereits seit Ende März erste durchziehende Vögel in Bayern beobachtet. Bis zu den Osterfeiertagen waren es schon über 30 Meldungen. Wir hoffen, dass nun endlich auch wieder einzelne der durchziehenden Vögel in Bayern bleiben, und versuchen bei uns zu brüten.
In den letzten Jahren haben im gesamten Freistaat nur sehr unregelmäßig ganz vereinzelte Paare gebrütet. In Mittelfranken gab es 2019 einen Brutversuch. Auch wenn die Jungvögel leider nicht flügge wurden, ist das ein vielversprechender Anfang.
Um eine bessere Voraussetzung für seine Wiederansiedelung zu schaffen, haben wir vor drei Jahren ein Schutzprojekt zum Wiedehopf gestartet. Dabei wurden unter anderem in geeigneten Lebensräumen Nistkästen aufgehängt, da der scheue Vogel gerne in großen, aber selten gewordenen Baumhöhlen brühtet.
Auf dem Speiseplan des Wiedehopfes stehen Grillen, Käfer und Engerlinge sowie größere Schmetterlingsraupen, Spinnen, Asseln, Hundert- und Tausendfüßler, Regenwürmer und Schnecken. Gelegentlich verspeist der Wiedehopf auch kleine Wirbeltiere wie Eidechsen.
Da die Nahrung auf dem Boden gesucht wird, braucht er schütter bewachsene Flächen mit hoher Strukturvielfalt um seine Nahrung in ausreichender Menge finden zu können.
Obwohl der Wiedehopf europa- und weltweit nicht in seinem Bestand gefährdet ist, ging der Bestand in Mitteleuropa auf wenige Tausend Vögel zurück. In Deutschland brüten ca. 380 bis 460 Paare. In Bayern war der Wiedehopf früher weit verbreitet, doch sind aktuell nur noch wenige Paare übrig.
Gründe hierfür sind vor allem der Verlust von Lebensräumen und landschaftlichen Kleinstrukturen, ein Mangel an Nistplätzen und übermäßiger Pestizideinsatz. Erfahrungen aus anderen Regionen lassen hoffen, dass der Wiedehopf auf gezielte Schutzmaßnahmen positiv reagiert. So wollen wir auch in Bayern diesen schönen Vogel als Heimkehrer willkommen heißen.
Wer in den kommenden Wochen einen der markanten Vögel sieht, soll Bitte seine Beobachtung dem LBV per E-Mail melden unter anna.schramm@lbv.de oder Wiedehopf@lbv.de
Oder auch bei Wiederansiedelung helfen?
Naturschutz vor Ort, mitmachen